Tech­no­logie

Die einzig­ar­tige Pyrum-Thermolyse

Bei der Pyrum-Ther­mo­lyse handelt es sich um eine ther­mi­sche Zerle­gung von orga­ni­schen Substanzen respek­tive Gummi- und Kunst­stoff­ab­fällen unter Sauer­stoff­aus­schluss. Das Verfahren ermög­licht eine präzise Tempe­ratur- und Druck­steue­rung, was die Risiken während des Pyro­lyse-Prozesses mini­miert (funken­frei und luft­dicht) und Rohstoffe mit einer gleich­blei­bend hohen Qualität garan­tiert. Bei diesen Prozess­be­din­gungen entstehen sowohl Dämpfe, die bei nied­rigen Tempe­ra­turen zu Öl konden­sieren, als auch Perma­nentgas (gasför­mige Kohlen­was­ser­stoff­ver­bin­dungen) und Koks.

Autarker Anla­gen­be­trieb mit Energieüberschuss

Eine Beson­der­heit des paten­tierten Verfah­rens besteht darin, dass nach einma­ligem Anfahren der Anlage mit Fremd­energie, ausrei­chend Energie durch das gewon­nene Gas erzeugt wird, um einen autarken Betrieb der Anlage zu ermög­li­chen. Es wird sogar ein Ener­gie­über­schuss erzeugt, der als Wärme- oder Elek­tro­en­ergie weiter­ver­kauft werden kann.

Folgende Abfälle und Eingangs­stoffe kann die Pyrum-Tech­no­logie verarbeiten:

  • Altreifen (PKW, LKW, Motorrad, Bauma­schinen etc.)
  • Bitumen-Matten und ‑Isolie­rungen (z. B. Dach­pappe aus Bitumen)
  • EPDM und andere Elas­to­mere Gummi­ab­fälle (Tür und Fensterdichtungen)
  • PE/​PET (Folien, Flaschen, Form­teile etc.)
  • Ölschiefer und Ölsande (in Test­phase)

Mit dem Verfahren lassen sich folgende Produkte gene­rieren: Gummi­mehl, Ruß, Koks, Aktiv­kohle, Rohöle, Gas (wie Erdgas), Elek­tri­zität, Abwärme. 

Das Ther­mo­ly­se­ver­fahren inter­aktiv erklärt

Nach­hal­tige und umwelt­ge­rechte Zukunftstechnologie

Der umwelt­ge­rechten Entsor­gung von Gummi- und Kunst­stoff­ab­fällen wird in den nächsten Jahren eine erheb­liche Bedeu­tung zukommen, da die bishe­rigen Entsor­gungs­wege stark zulasten der Umwelt gehen. Die Entsor­gung von Altreifen in Zement­werken soll beispiels­weise bis 2025 verboten werden. Zudem haben Reifen­her­steller wie Michelin das Ziel, zukünftig einen Groß­teil der Reifen aus recy­celten Rohstoffen herzustellen.

Inso­fern ist das zur Anwen­dung kommende inno­va­tive Recy­cling­ver­fahren beson­ders gut geeignet, um als Beispiel für ein zukunfts­ori­en­tiertes Abfall­wirt­schafts­kon­zept zu dienen. Es verbindet ökono­mi­sche und ökolo­gi­sche Anfor­de­rungen an ein Abfall­kon­zept mit nied­rigen Inves­ti­tions- und Betriebs­kosten, dient der Rück­ge­win­nung von Rohstoffen und substi­tu­iert fossile Brennstoffe.

Pyrum-Ther­mo­lyse: Ablauf des mehr­stu­figen Recyclingverfahrens

Das hier zur Anwen­dung kommende Ther­mo­lyse Recy­cling­ver­fahren ist mehrstufig.

Stufe 1

  • Zerklei­ne­rung (Schred­dern) des Eingangs­ma­te­rials in Granu­late von 1 bis 12 mm
  • Sepa­rie­rung von Metall- und Textil­teilen zur Wiederverwendung

Stufe 2

  • Ther­mo­lyse des Gummi­gra­nu­lats im paten­tierten Vertikalreaktor
  • Tren­nung der entste­henden Produkte Dampf und Koks

Stufe 3

  • Konden­sa­tion der Dämpfe
  • Tren­nung von Öl und Permanentgas

Stufe 4

  • Kühlung des Kokses
  • Vermah­lung, Siebung, Klas­sie­rung und Pelle­tie­rung des Kokses in handels­üb­liche Produkte: Indus­trieruß, rCB (reco­vered Carbon Black)

Stufe 5

Ener­gie­er­zeu­gung für Haupt- und Nebenaggregate

  • Reku­per­a­tion (Rück­ge­win­nung) der Abgasenergie
  • Erzeu­gung von Elek­tro­en­ergie für Selbst­ver­sor­gung und Verkauf mit Hilfe eines Block­heiz­kraft­werks (BHKW)

Stufe 6

  • Rekti­fi­ka­tion des Öls
  • Lage­rung der Ölsorten im Tanklager

Stufe 7

  • Reini­gung der Abluft des BHKWs auf gesetz­lich vorge­schrie­bene Grenz­werte; Der eigent­liche Pyrum Ther­mo­lyse-Prozess produ­ziert keine Abgase, ledig­lich das BHKW produ­ziert geringe Mengen

Stufe 8

Vered­lung der Zwischen­pro­dukte: Wärme, Öl und Koks zum Beispiel:

  • Kraft­wär­me­kopp­lung mit Anliegern
  • Rußher­stel­lung aus Öl
  • Aktiv­koh­le­her­stel­lung aus Koks
verfahrensweise-kachel

Step 1

- Zerklei­ne­rung (Schred­dern) des Eingangs­ma­te­rials in Granu­late von 1 bis 12 mm

— Sepa­rie­rung von Metall- und Textil­teilen zur Wiederverwendung
verfahrensweise-kachel

Step 2

- Ther­mo­lyse des Gummi­gra­nu­lats im paten­tierten Vertikalreaktor

— Tren­nung der entste­henden Produkte Dampf und Koks
verfahrensweise-kachel

Step 3

-Konden­sa­tion der Dämpfe

‑Tren­nung von Öl und Permanentgas
verfahrensweise-kachel

Step 4

- Kühlung des Kokses

— Vermah­lung, Siebung, Klas­sie­rung und Pelle­tie­rung des Kokses in handels­üb­liche Produkte: Indus­trieruß, rCB (reco­vered Carbon Black)
verfahrensweise-kachel

Step 5

Ener­gie­er­zeu­gung für Haupt- und Nebenaggregate

— ekuper­a­tion (Rück­ge­win­nung) der Abgasenergie

— Erzeu­gung von Elek­tro­en­ergie für Selbst­ver­sor­gung und Verkauf mit Hilfe eines Block­heiz­kraft­werks (BHKW)
verfahrensweise-kachel

Step 6

- Rekti­fi­ka­tion des Öls

— Lage­rung der Ölsorten im Tanklager
verfahrensweise-kachel

Step 7

- Reini­gung der Abluft des BHKWs auf gesetz­lich vorge­schrie­bene Grenz­werte; Der eigent­liche Pyrum Ther­mo­lyse-Prozess produ­ziert keine Abgase, ledig­lich das BHKW produ­ziert geringe Mengen
verfahrensweise-kachel

Step 8

Vered­lung der Zwischen­pro­dukte: Wärme, Öl und Koks zum Beispiel:

— Kraftwärme­kopplung mit Anliegern

— Rußher­stel­lung aus Öl

— Aktiv­koh­le­her­stel­lung aus Koks

Pyrum-Ther­mo­lyse: Recy­cling­pro­zess im Überblick

Legende

  1. Schred­dern des Gummi­gra­nu­lats bis 12 mm Korngröße
  2. Pyrum Ther­mo­ly­se­re­aktor. Trennt das Gummi­gra­nulat in Dampf und Fest­stoff auf.
  3. Verti­kaler Kühler fürFeststoffe
  4. Dampf­kon­den­sa­tion zu Öl und Gas
  5. BHKW zur Stromerzeugung

Pyrum-Ther­mo­lyse: Ein Gewinn für Indus­trie und Umwelt 

Die hohe Wirt­schaft­lich­keit und Nach­hal­tig­keit des paten­tierten Pyrum Ther­mo­lyse-Verfah­rens stellt sicher, dass die in fast allen Indus­trie­na­tionen vorhan­denen und immer akuter werdenden Probleme im Recy­cling­be­reich tech­nisch einwand­frei, umwelt­scho­nend und profi­tabel gelöst werden können. Somit stellt sich prin­zi­piell eine sichere und hoch­ver­zins­liche Inves­ti­tion mit einem ROI von bis zu 25% dar.

0 %
Umwelt­neu­tral
0 %
Ener­gie­autark
0 %
Modular
Endloser
Wert­stoff­kreis­lauf

1. Recycling von Altreifen

Umweltgerechtes Reifen-Recycling

Mit der patentierten Pyrum-Thermolyse werden aus alten Reifen neue Rohstoffe gewonnen: Neben Stahldraht und Gewebefasern vor allem Öl, Gas und Carbon – energieautark und umweltgerecht. Im Vergleich zum Altreifen-Entsorgungsmix in Deutschland werden dabei 72 % CO2 eingespart (laut Fraunhofer UMSICHT Studie 2022).

2. Schreddern der Altreifen

Drei Tonnen Altreifen pro Stunde schreddern

Die Altreifen werden zunächst geschreddert. Das Pyrum-Werk in Dillingen hat eine Kapazität von drei Tonnen Altreifen pro Stunde.
Gewebefasern und Stahldraht werden herausgefiltert und dem
Produktionskreislauf der Industrie zugeführt.

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3. Stahldraht herausfiltern

Pyrum-Stahldraht: Nachhaltiger Rohstoff für die Stahlindustrie

Aus einer Tonne Altreifen werden bis zu 750 kg Pyrum-Stahldraht herausgefiltert. Durch Nachbehandlung des Stahldrahts erreicht Pyrum eine Reinheit von über 96 Prozent. Der Draht kann zum aktuellen Stahlmischschrott-Preis erworben werden.

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4. Gewebefasern herausfiltern

Pyrum-Gewebefasern: Nachhaltiger Rohstoff für Bauindustrie

Aus drei Tonnen Altreifen werden bis zu 300 kg Pyrum-Gewebefasern herausgefiltert. Diese werden als wertvoller Sekundärrohstoff für die Herstellung neuen Dämm-Materials für die Bau-Industrie genutzt.

5. Pyrum-Gummigranulat

Pyrum-Gummigranulat: Der Stoff für Top-Recyclingprodukte

Das im Pyrum-Thermolyseverfahren erzeugte Gummigranulat ist ein wertvoller und gefragter Sekundär-Rohstoff für die Produktion nachhaltiger Recyclingprodukte, der höchsten Ansprüchen genügt. Das Granulat wird in vier verschiedenen Korngrößen von 1 bis 6 mm für unterschiedliche Anwendungen und nahezu jeden Kundenbedarf angeboten.

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6. Thermolyse des Reifengummis

Pyrum-Thermolyse: Nachhaltige Rohstoffe aus Reifengummi

Aus drei Tonnen Altreifen werden bis zu 2.100 kg Gummi herausgefiltert. Das granulierte Gummi (Korngröße 12 mm) wird der Thermolyse im patentierten Pyrum-Vertikalreaktor zugeführt. Dabei wird das Gummi in Dampf und Feststoff (Koks) getrennt. Im Prozess wird genügend Energie für den autarken Betrieb der Anlage erzeugt.

Mit der Pyrum-Thermolyse werden neben Abgas- und Wärme-Energie wertvolle Rohstoffe für die nachhaltige Herstellung neuer Produkte erzeugt:

7. Pyrum-Thermolyse-Öl

Pyrum-Thermolyse-Öl: Nachhaltiger Rohstoff für die Chemie-Industrie

Die bei der Pyrum-Thermolyse erzeugten Dämpfe werden kondensiert und in Permanentgas sowie Thermolyseöl getrennt. Das Pyrum-Thermolyse-Öl ist ein einzigartiges Roh-Öl, das mit höchster Qualität und konstanter Güte hergestellt wird.

Das REACH zertifizierte Recycling-Öl wird in diversen Industrien als Rohstoff eingesetzt: chemische Industrie, Raffinerien, Rußherstellung (CB) etc.

Praxisanwendungen

Pyrum-Thermolyse-Öl wird zum Beispiel in Kombination mit Biomethan als Rohstoff in der Herstellung von neuwertigen Kunststoffen für Fahrzeug-Bauteile von Mercedes-Benz eingesetzt.

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Pyrum-Thermolyse-Öl wird zum Beispiel als Rohmaterial für die Herstellung von Polyamid für Outdoor-Bekleidung der Marke VAUDE eingesetzt.

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8. BASF setzt auf Pyrum-Thermolyse-Öl

BASF setzt auf Pyrum-Thermolyse-Öl

Der Chemiekonzern BASF hat im Rahmen des ChemCycling™-Projekts in die Pyrum Innovations AG investiert. BASF sichert sich mit dem REACH zertifizierten Thermolyse-Öl eine zukunftsweisende Rohstoffquelle und verbessert damit zugleich seine eigene Klimabilanz. Schon heute verwendet BASF das Öl am Standort Ludwigshafen für neuwertige Kunststoffe zur Herstellung von Fahrzeugbauteilen von Mercedes-Benz.

9. Pyrum-Thermolyse-Permanentgas

Pyrum-Thermolyse-Permanentgas: Energieautarker Betrieb

Eine Besonderheit des patentierten Pyrum Thermolyse-Verfahrens ist es, dass nach einmaligem Anfahren der Anlage mit Fremdenergie, ausreichend Energie durch das im Kondensationsprozess gewonnene Gas erzeugt wird, um einen autarken Betrieb der Anlage zu ermöglichen. Es wird sogar ein Energieüberschuss erzeugt, der als Wärme- oder Elektroenergie weiterverkauft werden kann.

10. Pyrum-Thermolyse-Koks (Carbon Black)

Pyrum-Thermolyse-Koks (Carbon Black): Hightech-Rohstoff

Das im Pyrum-Thermolyseverfahren gewonnene Koks kann ungemahlen, mit einer Korngröße von bis zu 4 mm, als Bodenverbesserer, Ersatzbrennstoff oder Füllstoff eingesetzt werden. Ein Großteil des Pyrum-Thermolyse-Koks wird jedoch zur Herstellung von recovered Carbon Black (rCB) verwendet.

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11. Pyrum-recovered Carbon Black (rCB)

Pyrum-recovered Carbon Black (rCB): Der Rohstoff für Neureifen

Durch die Weiterverarbeitung in einem Mahlwerk wird von Pyrum hochwertiges recovered Carbon Black (rCB) hergestellt, das in der Reifenindustrie ein zunehmend gefragter Rohstoff für die Herstellung nachhaltiger Neureifen ist. Damit wird der Wertstoffkreislauf nachhaltig geschlossen. Pyrum-recovered Carbon Black (rCB) kann in gemahlener Form in Größen von 7–36 µm geliefert werden.

Praxisanwendungen

Das per Pyrum-Thermolyse aus dem Gummi alter Fahrradreifen gewonnene recovered Carbon Black (rCB) fließt wieder in den Herstellungsprozess von neuen Fahrradreifen zurück.

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Mittelfristig soll der qualitativ besonders hochwertige Pyrum-Industrieruß (rCB) für die Reifenproduktion von Continental eingesetzt werden.

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